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KrK: Prominente Neuzugänge werten den Umzug auf

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Altreucher

Kreis rheinischer Karnevalisten, 12.10.2013, Ostermann-Saal im Sartory, 19:00 Uhr

Sinn eines Vorstellabends, so Albert Terfloth vom Kreis rheinischer Karnevalisten (KrK), sei es, dem Publikum „neue Künstler oder neue Vorträge“ vorzustellen. Er sollte recht behalten: Der KrK konnte mit zwei prominenten Neuzugängen und vielen neuen Reden, Liedern und Tänzen auftrumpfen. Daneben gab es natürlich auch Schwächen.
Doch der Reihe nach:

Der Musikzug der „Neppeser Naaksühle“ machte den Eisbrecher mit klassischen Kölschen Karnevalsliedern. Manche davon sind reichlich angestaubt, andere bringen den Saal in Wallung. Ordentlich Beifall.

Stichwort „Feiern für den guten Zweck“: Zum 27. Mal konnte der KRK aus einer Benefiz.Karnevalsparty je 1.800€ an das Kinder-Schlaflabor am Krankenhaus Porz und an die Organisation „Zartbitter e.V. gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen“ überreichen. Sehr viel Beifall.

Die „Jodesberger Junge“ kündigten an, sie „singen platt“ – Kölsch klingt anders. „Su jung wie hück“ ist ein einfach gestricktes Lied, sehr eingängig und alles schon mal irgendwo gehört, meint man.
Das Problem ist: Köln hat sowieso schon ein Überangebot an Karnevalsbands … Ordentlich Beifall.

Die Tanzgruppe „Original Kölsche Domputzer“ zog wie immer zum eigenen Auftrittslied auf. Grandios unterstützt vom Tanzorchester Köln kämpften sie sich in den Tanz – sie meinten hinterher, das Orchester habe das Stück viel zu schnell gespielt. Das kann eine Tanzgruppe in der Tat vor große Probleme stellen. Aber immerhin, dafür sah das Ganze für das Publikum gut aus: Sehr viel Beifall.
Die Domputzer haben mich gebeten, keine Videos ihres Auftritts bei Youtube hochzuladen. Dieser Bitte komme ich selbstverständlich nach.

Neuzugang Nummer 1 beim Krk ist der „Pfundskerl“ Kai Kramosta. Er ging davor drei Jahre beim Literarischen Komitee in die „Lehre“. Er hat 5 Kilo abgenommen, wie er sagt, und macht sein Übergewicht zum Thema. Glänzend parodiert er den Berufsrheinländer Rainer Calmund. In seiner Rolle als „Bulle von Tölz“ (Ottfried Fischer) überrascht er alle auf bayrisch. Sehr viel dankbarer Beifall.

Hans Breuer, das Karnevals-Urgestein aus Nippes, versucht sich jedes Jahr in einer neuen Type. Dieses Jahr kommt er mit einer Trompete auf die Bühne. Nach seinen zwei Uralt-Liedern „Blose es schön“ und „Silberfisch“ ging es schließlich ans Trompete spielen. Das war weder gekonnt, noch so dilettantisch, dass es lustig wirkte. „What a wonderful world“ des großen Jazz-Trompeters Louis Armstrong wird stümperhaft zerlegt und mit einem läppschen kölschen Text versehen: Mittlerer Beifall.

Auch der zweite Neuzugang beim Krk ist ein Redner, der davor 3 Jahre beim Literarischen Komitee war: Dr. Jens Singer als „Schofför vun der Kanzlerin“. Man muss ihm das Kompliment machen, dass er die einzige echte politische Rede im Kölner Karneval hält. Er berichtet, am Wahlabend musste er 18 Seiten über die F.D.P. wegschmeißen. Und seine Rede ist tagesaktuell, wird also in der Session anders sein als beim Vorstellabend. Heute wurden vor allem die Berliner Koalitionsverhandlungen und der Limburger Dom auseinandergenommen. Besonders hübsch sind immer seine Köln-Berlin-Vergleiche: „Eher bekommt die KölnDüsseldorfer einen Flugzeugträger als Berlin einen Flughafen.“ „In Berlin gibt es keine St. Sebastianus-Schützen – nur Mauerschützen.“ Donnernder Applaus.

Die Tanzgruppe „Blaue Jungs“, das sind außer Jungs noch mehr Mädels, und alle in schmucken blau-weißen Marineuniformen. Wie aus einem Guß legten sie zwei Tänze aufs Parkett, und weil das Publikum so begeistert war, mussten sie eine Zugabe geben, den höchst originellen Seemanns-Booggie“. Dabei tanzen sie sich höchst kunstfertig fast Knoten in die Beine – eine hohe Kunst, die das Publikum ein weiteres Mal verblüfft. Donnernder Applaus.

Der Krk schaffte es, im Programm einen Spannungsbogen zu erzeugen, denn nach soviel Klasse leerte sich nun der Saal zu drei Vierteln: Die Knollis waren angesagt. Zwei Best-Ager voll guter Laune, der eine fungiert als Präsident, der andere ist stellvertretender Schatzmeister. Die Playback-CD läuft gnadenlos und dazu singen die beiden Gute-Laune-Onkels live. Wenig Beifall – vom wem auch?

Im dritten Jahr beim KrK ist „D’r bunte Pitter“, Edgar Andres aus dem flämischen Teil von Belgien. Wie gehabt, haut er einen Witz nach dem anderen raus und spricht dabei inzwischen akzentfrei hochdeutsch. Er beherrscht die deutsche Sprache derart gut, dass er sich traut, minutenlang einen gestotterten Witz zu bringen. Es ist eine Kunstfertigkeit, wie Edgar Andres diesen stotternden Mitmenschen imitiert, und die Zuschauer lachen nicht über das Stottern an sich, sondern über die Kunst, über einen längeren Zeitraum derart zu sprechen. Der Saal ist inzwischen wieder komplett gefüllt, und der „Bunte Pitter“ räumt ab: Sehr viel Beifall.

„Spetzboov“ Hans-Willi Mölders ist zum zweiten Mal als Stimmungssänger dabei. Zur Musik von CD singt er ein lustiges Klüngel-Lied, wie gehabt, unterstützt von seiner markanten starken Stimme.
Bei der dritten Nummer kündigt der Sänger „Rock n’ Roll“ an, doch das Stück entpuppt sich als sambaähnliche Nummer, und die Domputzer tanzen dazu. Viel Beifall.

Die Tanzgruppe Steinenbrücker Schiffermädchen gehört zum festen KrK-Inventar. Zu Musik vom Playback legen sie einen sehr artistischen Auftritt hin. Da sieht man einen Rückwärts-Salto und einen Handstand auf den Schultern des Kollegen. Tänzerisch wirkt es eher angestrengt als von leichter Hand. Viel Beifall.

Die Altreucher gibt es nun auch schon 10 Jahre, und Jahr für Jahr schaffen sie es, neue Lieder in die Welt zu setzen. Mit der Finanzierungsmethode Cowdfunding ist es ihnen gelungen, ein neues Album zu produzieren, das Ende Oktober bei Dabbelju erscheint. Es heißt „Heimatjeföhl“. Das Stück „Alles weed jot“ ist eine satte Karnevalsnummer zum Mitsingen und mit einem witzigen Text.
Und „Heimatjeföhl“ ist so eine starke Ballade, dass sie die Altreucher bedenkenlos an den Schluss setzen konnten. Sehr viel Beifall und Zugabe-Rufe.

Da das Programm sowieso schon eine halbe Stunde überzogen war, kam es auf ein paar Zugaben der Altreucher nun auch nicht mehr an.
Erstmals hatte ein Vorstellabend des KrK im Ostermann-Saal stattgefunden, weil die Mülheimer Stadthalle anderweitig belegt war, wie es hieß. Im Programmheft steht das Datum des nächsten Vorstellabends: 11.10.2014 – ohne Angabe des Orts.
Schaunmermal.


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